Mein erster Weltcupsieg dieser Saison
Wie immer sind die
Reisen von Europa nach Lake Placid eine Tortur. Zuerst die lange Flugreise und
dann noch die 4-stündige Autoreise von Montreal nach Lake Placid.
Müde und hungrig
kamen wir am Abend im Hotel an. Die Schweizer Bobfahrer waren schon da, sie
flogen einen Tag früher als wir.
Leben
aus dem Koffer während der ganzen Weltcupsaison
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Ich teilte mein
Zimmer mit Tanja Morel, da mein Mann in Königsee am Chalenge Cup teilnahm. Wir
waren auch sonst eine kleine Truppe; 2 Athletinnen und 3 Athleten, 1 Sportchef
und 1 Physio. Der Schweizer Nationaltrainer, Urs Vescoli, war nicht dabei. Dies
weil er anscheinend nicht mehr in die USA reisen will…? Doch nichts desto trotz.
Tanja und ich haben in dieser Woche viel zusammen gearbeitet. Die Linien
analysiert und Bahnbegehungen gemacht. Wir schienen für den WC gerüstet zu sein.
Im Abschlusstraining waren wir beide vorne dabei.
Ich ging mit
Startnummer 2 ins Rennen. Es gelang mir ein perfekter Lauf. Ausfahrt Shady
perfekt und auf der falschen Gerade schnurgerade in die Kurve 17. Ich freute
mich im Ziel über meinen gelungen Lauf. Doch dass nachdem alle Konkurrentinnen
im Ziel waren, ich immer noch als die Leaderin dastand, dass hingegen hatte ich
nicht erwartet.
Während dem
Einlaufen zum 2. Lauf spürte ich wieder meinen Hamstringsansatz. Wir versuchten
während der ganzen Woche mit Ultraschall, Massage und Needling eine Besserung
hervor zu rufen, doch es wurde von Tag zu Tag nur schlimmer.
Der Start im 2.
Lauf war mir geglückt. Ich spürte die Schmerzen während des Laufens nicht, desto
mehr pochte es in meinem Hintern durch die Kurve 1. Doch während der Fahrt war
ich so konzentriert, dass ich nichts mehr verspürte. Die Fahrt war nicht mehr
perfekt. Schlag Ausfahrt Shady und auf der Geraden in die 17. Im Ziel war ich
sehr unsicher, ob es gereicht hat oder nicht. Unsicher fragte ich einen
Bahnarbeiter, da ich vom Zielauslauf keinen Blick auf die Zeitnahmetafel hatte.
Dieser konnte mir vergewissern, dass ich gewonnen hatte.
Hurra! Endlich
mein erster WC Sieg dieser Saison.
Den Gesamtweltcup
schloss ich auf dem 2. Platz ab, hinter Noelle Pikus Pace. Wahnsinn! Das
Comeback ist mir wirklich geglückt. Mein schneller Start habe ich meinem
Sprintcoach, Urs Wegmann zu verdanken. Die Investition in einen neuen Schlitten,
Davenport Modell, hat sich gelohnt.