Weltcuprennen  Königsee

Ich ging mit gemischten Gefühlen in dieses Rennen.

Im Training bekundete ich immer mehr Probleme mit der Kreiselausfahrt. Im Abschlusstraining knallte ich bei der Ausfahrt so hart in die Bande, dass ich mich nur noch mit Mühe auf dem Schlitten halten konnte. Bei der Videoanalyse erklärte mir Snorre, was ich falsch gemacht hatte. Ich wusste nun, was ich besser machen musste. Während dem Einlaufen hatte ich die Steuerbewegungen noch einige Male visualisiert und eingeübt.

Ich ging mit Startnummer 10 ins Rennen. Bis zum Kreisel hatte ich einen Superlauf. Die beste Höchstgeschwindigkeit und ich führte das Rennen an. Bei der Kreiselausfahrt knallte ich rechts in die Bande, da ich die letzte Steuerbewegung zu wenig lange und stark ausgeführt hatte. Durch den Aufprall wurde ich fast vom Schlitten geschleudert. Nach 3 harten Bandenberührungen hatte ich den Schlitten wieder unter Kontrolle. Doch ich fühlte, dass die Geschwindigkeit fehlte.

Mit einer Sekunde Rückstand auf Melissa kam ich ins Ziel.

Nun begann das Bangen, ob ich überhaupt einen zweiten Lauf fahren könnte. Doch auch die anderen Damen hatten keine fehlerfreien Fahrten und ich beendete den ersten Lauf auf dem 12. Rang. Für den 2. Lauf hatte ich mir zum Ziel gesetzt, fehlerfrei durch den Kreisel zu kommen. Snorre hatte mir noch Anweisungen gegeben, wie ich im Kreisel steuern sollte.

Am Start dachte ich nur an den Kreisel und die S-Kombination gelang mir dementsprechend nicht mehr so gut wie im ersten Lauf. Daraus resultierend war auch die Geschwindigkeit nicht mehr so hoch wie im ersten Lauf.

Doch die Kreiselausfahrt erwischte ich gut. So gut wie noch nie. Ich bekam wieder mehr Speed und in der zweiten Geschwindigkeitsmessung war ich wieder bei den Schnellsten dabei.

Erste im Ziel mit einer neuen Bestzeit.

Schlussendlich konnte ich mich noch auf den 8. Schlussrang vorkämpfen.

Mit dem Rennen bin ich natürlich nicht zufrieden. Doch ich zweiten Lauf fuhr ich die drittschnellste Zeit und konnte somit mir selber beweisen, dass ich mit einer sauberen ersten Fahrt vorne hätte mitmischen können.

Und wir Schweizerinnen haben es geschafft!

3. Im Nationenklassement. Tanja und ich haben uns für die Olympischen Spiele qualifiziert.

Turin wir kommen!