Maya Pedersen in Igls auf Rang acht
Katie Uhlaender hat zum
erstenmal in diesem Winter eine Niederlage hinnehmen müssen. Die 23-jährige
Amerikanerin, mit vier Siegen in den ersten vier Rennen das Mass aller Dinge,
musste in Igls der Deutschen Anja Huber um 0,07 Sekunden den Vortritt lassen.
Maya Pedersen-Bieri kam über den 8. Rang nicht hinaus. So weit hinten war die
Bernerin seit fast einem Jahr nicht mehr klassiert. Ende Januar 2006 war sie in
Königssee ebenfalls Achte geworden. An jenem Tag war Anja Huber als Zweite
erstmals ins Rampenlicht getreten.
Im
Weltcup-Gesamtklassement wird die Olympiasiegerin Pedersen mit nunmehr 310
Punkten weiterhin auf Platz 3 geführt. Den Rückstand in den verbleibenden drei
Rennen aufzuholen, wird ihr schwer fallen; im Gegensatz zu Uhlaender (490) und
deren Landsfrau Noelle Pikus-Pace (360) war sie in Nagano nicht am Start.
"Bei diesen Bahnverhältnissen bin ich durch meine geringes Körpergewicht
benachteiligt", erklärte Maya Pedersen nach dem Rennen. Sie sprach damit den
allzu dicken Wasserfilm an, der sich über dem Eis befand. Sie wiegt 54 kg und
damit zehn weniger als Huber, Uhlaender oder die drittplatzierte Michelle Kelly.
Den beiden andern Schweizerinnen erging es in Igls schlecht: Tania Morel und
Jessica Kilian durften zum zweiten Durchgang, der den besten 20 des ersten
vorbehalten bleibt, nicht mehr antreten. Tania Morel litt unter einer starken
Erkältung, fühlte sich schwach und bekam die Quittung in Form des 21. Rangs mit
1,01 Sekunden Zeitverlust präsentiert. Jessica Kilian startete wie gewohnt
schnell, reihte dann aber Fehler an Fehler, verlor 2,25 Sekunden auf die
Bestzeit und musste in ihrem ersten Weltcup-Rennen der Saison mit dem 28. und
letzten Platz Vorlieb nehmen.
Im zweiten Durchgang wurde das Klassement arg durchgeschüttelt, weil die Bahn
plötzlich von einer Wasserschicht bedeckt war und entsprechend stark nachliess.
Maya Pedersen, die Vierte des ersten Laufs, gehörte ebenso zu den Leidtragenden
wie die nach halbem Pensum auf den Plätzen 1 bis 3 führenden Uhlaender,
Pikus-Pace und Carla Pavan. Pedersen war um 0,15 Sekunden langsamer als zuvor,
Uhlaender (mit 55,91 die Schnellste im 1. Lauf) um 0,14 Sekunden und Pikus-Pace
gar um 0,37.
Anja Huber, die in der Zwischenrangliste nur Neunte gewesen war, fuhr mit 55,55
die beste Zeit aller 20 Teilneherinnen am zweiten Lauf heraus. Damit blieb
allerdings auch die nahe am Königssee wohnende Bayerin weit vom Bahnrekord
Pedersens (55,01/November 2005) entfernt.
Am Start war Huber mit 5,40 und 5,38 zweimal die Schnellste gewesen. Den
diesbezüglichen Rekord hält Jessica Kilian seit Januar 2006 mit 5,33. Ob sich
die 24-jährige Huber mit dem Sieg das Ticket für die WM in St. Moritz verdient
hat, wird sich bald weisen; bis dahin hatte sie nicht zu den Probables gehört.